Die Hochgebirge haben schon immer Demut verlangt. Hier draußen zählen Urteilsvermögen und Können mehr als Gadgets, und kein Gerät wird eine Lawine stoppen oder einen Sturm vertreiben. Dennoch verändern die Werkzeuge, die wir mitführen, die Art, wie wir uns in der alpinen Welt bewegen – leiser, sicherer und aufmerksamer als noch vor einem Jahrzehnt. Mit dem Beginn der Wintersaison 2025/26 bringt eine neue Welle von Ausrüstung frischen Wind in das Erlebnis von Skitouren, Hochtouren und alpinem Klettern.

Die Technik ist dabei nicht spektakulär. Die Zeiten klobiger Prototypen mit flackernden Displays, eingefrorenen Smartwatches oder Akkufresser-Apps, die schon vor dem Gipfel den Geist aufgaben, sind vorbei. Heute sind Geräte leichter, langlebiger und integriert – so konzipiert, dass sie in den Hintergrund treten, bis der Moment kommt, in dem sie wirklich zählen.

Die diesjährige Ausrüstung setzt weniger auf beeindruckende Spezifikationen, sondern auf die Verfeinerung eines vernetzten Ökosystems. Goggles projizieren diskret Hangneigungen und Wegpunkte an den Rand des Sichtfeldes. Uhren verankern Navigation, Wetterinformationen und Partnertracking am Handgelenk. Kartenplattformen verbinden Planung und Umsetzung mit geländebewussten Overlays. Satellitenmessenger verwandeln Stille in Verbindung, während Lawinen-Transceiver mit Sprachführung die Stressbelastung reduzieren.

Für alpine Athleten, Guides und ernsthafte Freizeitenthusiasten sind diese Innovationen keine Spielereien – sie werden zunehmend zum Standard, genauso unverzichtbar wie Felle oder Eispickel. Die Geschichte von 2025/26 handelt nicht nur von einzelnen Produkten, sondern von ihrer Vernetzung zu einem System, das Urteilsvermögen unterstützt, Reibung reduziert und den Fokus auf Aufstieg, Abfahrt und Bewegung selbst legt.

Einleitung und Augen auf dem Berg: Smart Glasses und HUD-Goggles

Alpine Navigation verlangt immer eine Mischung aus Intuition, Beobachtung und Erfahrung. Jahrzehntelang vertrauten Skifahrer, Kletterer und Bergsteiger auf Papierkarten, Kompasse und die unsichtbare Kalkulation von Gelände, Wetter und Licht. Frühe Versuche, Technologie zu integrieren, fühlten sich oft wie Experimente an. Erste Smart Glasses und HUD-Goggles versprachen die direkte Überlagerung kritischer Informationen ins Sichtfeld, waren in der Praxis jedoch klobig, unzuverlässig und ablenkend. Batterien hielten unter einer Stunde, Displays flackerten bei schwachem Licht, und die Interfaces erforderten mentale Kapazität, die besser im Lesen des Hangs investiert gewesen wäre.

Die Saison 2025/26 erzählt eine andere Geschichte. Moderne HUD-Goggles, insbesondere Modelle innovativer Marken wie Rekkie, sind für alpine Bedingungen entwickelt. Micro-Displays in der Linse projizieren zentrale Kennzahlen – Geschwindigkeit, Höhe, Hangneigung, Richtungsangaben und sogar Partnerpositionen – direkt ins periphere Sichtfeld. Die Informationen sind auf einen Blick erfassbar, intuitiv und minimal aufdringlich, sodass das zentrale Sehfeld frei bleibt. Die Batterielaufzeit unterstützt nun zuverlässig Ganztagestouren, selbst bei extremer Kälte, während stromsparende Displays und adaptive Bildwiederholraten die Visualisierung scharf halten, ohne zu überlasten. Die Verbindung zu GPS-Uhren oder Smartphones sorgt für aktuelle Daten, die Benutzeroberfläche setzt auf Einfachheit statt auf auffällige Grafik.

Im leichteren Segment bieten mainstream Augmented-Reality-Brillen wie das Meta Ray-Ban 2025 Modell freihändige Dokumentation und grundlegende Navigationsunterstützung. Sie sind ideal, um Bedingungen aufzuzeichnen, Fotos oder Sprachnotizen zu erfassen und Routen zu loggen, ohne zu Telefon oder Kamera greifen zu müssen. Verbesserte Low-Light-Sensoren, bedienfreundliche Steuerungen mit Handschuhen und langlebige Ladecases beseitigen historische Einschränkungen und lassen die Geräte das Backcountry-Kit ergänzen, statt zu verkomplizieren.

Praktische Nutzung zeigt die subtile Kraft dieser Geräte. Ein Kletterer, der im Morgengrauen einen Hang erklimmt, kann die Höhendifferenz überwachen, ohne den Blick vom Gelände zu nehmen. Ein Skiführer im Couloir verfolgt Partnerpositionen per HUD-Peripherie, während ein Snowboarder Schneetests freihändig dokumentiert. Die Technologie ergänzt das Urteilsvermögen, ersetzt es aber nicht – Athlet:innen lesen weiterhin den Hang, beobachten sich ändernde Bedingungen und bewerten Risiken selbst, während digitale Tools leise und zuverlässig unterstützen.

Die Zukunft der smarten Eyewear liegt in interoperablen, modularen Systemen. Zukünftige Iterationen versprechen Integration von Echtzeit-Schneedeckendaten, KI-Gefahrenhinweisen und fortgeschrittenen Hanganalysen – stets diskret und leicht. Was einst ein Gadget für Early Adopters war, wird schnell zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Navigation, Dokumentation und Awareness in komplexem alpinem Gelände.

Rekkie HUD Goggles — Echtzeit-Geschwindigkeit, Karten und Partner-Tracking im Sichtfeld.

Rekkie HUD goggles
Rekkie HUD dashboard Goggles
Meta Rayban Wayfarer smart ai glasses

Meta Ray-Ban AR Glasses — Freihändige Sprachsteuerung, Medienaufnahme und dezente Benachrichtigungen für alpine und städtische Nutzung.

Oakley Meta AI sunglasses

Meta Oakley Glasses — freihändige Sprachsteuerung, Medienaufnahme und dezente Benachrichtigungen für Sport- und urbanen Einsatz.

Das Handgelenk als Steuerzentrale: Smartwatches und alpine Ökosysteme

Wenn die Goggles und Smart Glasses die Augen liefern, dann ist das Handgelenk zum Gehirn der modernen alpinen Technik geworden. Einst auf Schrittzähler oder Herzfrequenzmessung beschränkt, fungieren GPS-Smartwatches heute als zentrales Nervensystem des Backcountry-Kits. Sie orchestrieren Navigation, Leistungsüberwachung, Kommunikation und Sicherheitswarnungen – mit einem Blick oder einem dezenten Vibrationssignal. In der Saison 2025/26 ist die Uhr kein Accessoire mehr, sondern ein operatives Zentrum, das jede Ebene des modernen alpinen Ökosystems miteinander verbindet.

Die Garmin fēnix 8 Serie verkörpert diese Entwicklung. Robust, wetterfest und auf Ausdauer ausgelegt, kombiniert sie Multi-Band-GNSS-Satellitenempfang mit Offline-Topokarten und ermöglicht präzise Navigation in entlegenen Tälern, steilen Couloirs und bewaldetem alpinem Gelände, wo Smartphones oft versagen. Handschuhfreundliche Bedienelemente, kontraststarke Displays, die auch bei Whiteout-Bedingungen lesbar sind, sowie programmierbare Warnmeldungen erlauben es, Höhenmeter, Hangneigungen und Partnerpositionen zu überwachen, ohne das Tempo zu unterbrechen. Die Batterielaufzeit reicht für mehrtägige Touren, insbesondere im Energiesparmodus, und vermittelt Sicherheit bei Hütten-zu-Hütten-Exkursionen oder ausgedehnten Skitouren. Integrierte Lawinenbulletins, Wetterwarnungen und Breadcrumb-Trails liefern Entscheidungsunterstützung, wenn situative Aufmerksamkeit entscheidend ist.

Ausdauerorientierte Modelle wie die Suunto 9 Peak Pro oder COROS VERTIX 2S gehen noch einen Schritt weiter. Mit GPS-Protokollen über dutzende Stunden und Offline-Kartenspeicherung sind sie für wochenlange Expeditionen konzipiert. GPX- und FIT-Dateien gewährleisten plattformübergreifende Kompatibilität, sodass Teams Routen synchronisieren und kritische Daten teilen können – selbst wenn verschiedene Gerätemarken genutzt werden. In Kombination mit Satellitenmessengern wie dem Garmin inReach Mini 2 werden diese Uhren zu einem unverzichtbaren Glied in einem redundanten Kommunikationsnetz, fähig zu SOS-Nachrichten, Echtzeit-Partnertracking und Standortmeldungen unabhängig von Mobilfunkabdeckung.

Selbst Geräte wie die Apple Watch Ultra 3, ursprünglich für urbane oder Trail-Anwendungen entwickelt, haben ihren Platz im Backcountry gefunden. Dual-Frequenz-GPS, die Backtrack-Funktion zum Zurückverfolgen von Schritten und der Action Button für Bedienung mit Handschuhen machen sie zu einem verlässlichen Partner für kurze Touren oder Anstiege. Drittanbieter-Apps erweitern Funktionen um Offline-Topografie, Routenprotokolle und lawinenbewusste Warnmeldungen, während die Integration mit Satelliten-Tethering sicherstellt, dass die Uhr auch in Funklöchern verbunden bleibt.

Die eigentliche Innovation liegt jedoch nicht nur darin, was die Uhren messen, sondern wie sie das größere Ökosystem koordinieren. Ein auf der fēnix 8 eingetragener Wegpunkt kann sofort auf verbundenen Goggles erscheinen und den Skifahrer auf eine kritische Kurve oder Hanggefahr hinweisen. Lawinenwarnungen, Partnerpositionen und Routenfortschritte werden über verbundene Geräte propagiert, wodurch die kognitive Belastung des Athleten reduziert wird, während die volle situative Aufmerksamkeit erhalten bleibt. Blickbare Anzeigen und haptische Signale ermöglichen Entscheidungen in Sekundenbruchteilen, ohne abzulenken, sodass der Fokus auf Gelände, Geschwindigkeit und Bewegung liegt.

Die moderne alpine Smartwatch verkörpert die stille Integration von Technologie: Sie dominiert nicht die Aufmerksamkeit, sondern unterstützt kontinuierlich das Urteilsvermögen. In Kombination mit HUD-Goggles, Satellitenmessengern und Kartensoftware sorgt sie dafür, dass Navigation, Kommunikation und Sicherheit nahtlos als ein einziges, belastbares System funktionieren. In der Saison 2025/26 erlaubt dieser mehrschichtige Ansatz Skifahrern, Kletterern und Bergsteigern, schneller, leichter und selbstbewusster zu agieren – und zeigt, dass das Handgelenk zur unverzichtbaren Schaltzentrale des vernetzten Backcountry geworden ist.

Garmin Fenix Pro

Garmin fēnix 8 — Ein GPS-Kraftpaket für mehrere Tage, das Gefahrenwarnungen, Tracking und Satellitenverbindung in einem handgelenkgroßen Hub vereint.

Apple Watch Ultra 2 — Kombiniert urbane Alltagstauglichkeit mit alpiner Widerstandsfähigkeit, Dual-Frequenz-GPS und bedienfreundlichen Steuerungen für Handschuhe.

Apple Ultra watch

Vernetzte Karten, Kommunikation und das intelligente Backcountry

In der alpinen Wildnis endet Navigation längst nicht mehr bei Papierkarten oder GPS-Smartphones. Die Saison 2025/26 bringt ein Ökosystem, in dem Kartenplattformen, Smartwatches, HUD-Goggles und Satellitenkommunikation nahtlos zusammenarbeiten, um Entscheidungsprozesse schneller, sicherer und präziser zu machen.

Die Integration von Strava und FATMAP seit 2024 hat die alpine Kartierung revolutioniert. 3D-Geländedarstellungen, Gefälle-Heatmaps, Hangexpositions-Überlagerungen und lawinenbewusste Layer ermöglichen, Routen am Desktop oder Tablet zu planen und Waypoints direkt auf kompatible Watches oder HUD-Goggles zu exportieren. So lassen sich Steilhänge, Engstellen oder gefährdete Abschnitte schon vor dem Aufbruch einschätzen, während Partner in Echtzeit mit Informationen versorgt werden. Offline-Downloads sichern die Funktionalität auch in abgeschiedenen Tälern ohne Netzabdeckung.

Watches von Garmin, COROS oder Suunto übernehmen die Darstellung der Waypoints, verfolgen Geschwindigkeit, Höhenmeter und Routenfortschritt und liefern Breadcrumb-Trails, die Orientierung ermöglichen, ohne das Display zu überladen. In Kombination mit AR-Goggles erscheinen wichtige Hinweise wie Partnerpositionen oder Gefahrenzonen dezent im peripheren Sichtfeld.

Für detaillierte Planung bleiben Gaia GPS und CalTopo unverzichtbar. Avalanche-Layer, Hangneigungsschattierung, Sonneneinstrahlung und Windrose erlauben präzises Planen und Drucken von Backup-Karten. Synchronisation über Cloud-Ordner oder Offline-Dateien sorgt dafür, dass Änderungen im Feld sofort bei allen Gruppenmitgliedern ankommen.

Satellitenkommunikation ist inzwischen Grundausstattung. Garmin inReach Mini 2 und neuartige Mesh-fähige Geräte ermöglichen Zwei-Wege-Nachrichten, Live-Tracking und SOS-Funktionen, unabhängig von Mobilfunk. Vorgefertigte Check-ins vereinfachen Routineupdates, während volle Textnachrichten und Alarme in kritischen Situationen detaillierte Kommunikation sicherstellen. SOS-Verbindungen greifen direkt auf professionelle Rettungszentren zu, wodurch Reaktionszeiten reduziert werden.

Lawinensicherungen entwickeln sich parallel weiter. Ortovox DIRACT VOICE spricht Anweisungen in Multi-Verschüttungs-Szenarien aus und reduziert den Stress bei Suchaktionen. Bluetooth-fähige Geräte bieten Firmware-Updates und Trainingslogs, ohne dass die Rettungsfunktion von der Verbindung abhängig ist.

Der Schlüssel für moderne Backcountry-Setups liegt in Redundanz und klaren Rollen: GPS-Uhr für Navigation und Alerting, Satellitengerät für SOS und Partnerkommunikation, HUD-Goggles für periphere Anzeigen und Smartphone als Backup. Vorab synchronisierte Routen, optimierte Display-Helligkeit und Logging-Intervalle verlängern die Batterielaufzeit und sichern den reibungslosen Ablauf.

Miniaturisierung, längere Laufzeiten und nahtlose Vernetzung sind die Trends 2025/26. Geräte verschwinden zunehmend aus dem Bewusstsein, arbeiten zuverlässig im Hintergrund und ermöglichen Athleten, sich auf Bewegung, Gelände und Flow zu konzentrieren.

Strava maps

Strava Alpine-Modul — 3D-Geländeüberlagerungen, Gefahrenvisualisierung und Waypoint-Export auf Uhren und AR-Goggles.

Mit lebensechtem 3D-Gelände, detaillierten Satellitenbildern und neuen Kartenebenen für die Planung von Winter- und Trail-Aktivitäten bieten Stravas Karten zusätzlichen Nutzen für alle, die das ganze Jahr über aktiv draußen bleiben möchten.

Angetrieben von der firmeneigenen Map Rendering Engine (MRE) nutzt Stravas Karten nun die Technologie von FATMAP.

Lawinenneigung – Zeigt nur die Hänge, auf denen eine Lawine wahrscheinlich auslösen könnte, von 25° bis 45° und steiler.
Steigung – Zeigt die Neigung von 0° bis 90°, um die Steilheit des Geländes zu erkennen.
Exposition – Zeigt die Ausrichtung des Hangs, um den besten Schnee zu finden und einzuschätzen, wie viel Sonne ein Hangabschnitt erhält.
Winterkartenstil – Karten speziell für den Winter, für bessere Planung und Nachbereitung von Schneesport-Aktivitäten.

Screenshot Gaia GPS Chamonix

Figure 9: Gaia GPS — Offline-Topografie, Hangneigungsdarstellung und dynamische, lawinenbewusste Kartenebenen für die alpine Navigation abseits der Zivilisation.

Lawinen- und Sicherheitstechnik: Transceiver, Satellitenkommunikation und Redundanz

Sicherheit im Backcountry bleibt ein zentrales Thema, und 2025/26 zeigt, dass Technologie nicht nur Helfer, sondern integraler Bestandteil des alpinen Systems ist. Satellitenmessenger, „smarte“ Lawinensicherungen und vernetzte Kommunikationsgeräte bilden heute das Rückgrat der Sicherheit und verbinden Athleten, Guides und Rettungsdienste nahtlos – ohne die Geschwindigkeit oder den Flow zu bremsen.

Der Garmin inReach Mini 2 ist mittlerweile unverzichtbar für viele Skitourengeher, Bergsteiger und Splitboarder. Kompakt, handschuhbedienbar und über das Iridium-Netz unabhängig von Mobilfunk, ermöglicht er Zwei-Wege-Nachrichten, Echtzeit-Tracking und SOS-Funktionalität. Vorgefertigte Check-ins beruhigen Partner oder Familie, während die volle Tastatur des Begleit-Apps detaillierte Kommunikation erlaubt. Die SOS-Funktion verbindet direkt mit professionellen Rettungszentralen, wodurch Reaktionszeiten verkürzt werden. Tracking-Intervalle lassen sich an die Geländegegebenheiten anpassen: kürzere Intervalle in exponierten Bereichen, längere auf sicheren Strecken, um Batterie zu sparen.

Lawinen-Transceiver entwickeln sich parallel weiter. Geräte wie der Ortovox DIRACT VOICE sprechen klare Anweisungen in Multi-Verschüttungs-Szenarien aus und reduzieren Stress unter Zeitdruck. Andere Bluetooth-fähige Modelle bieten Firmware-Updates, Trainingslogs und Diagnosen via App, ohne dass die Rettungsfunktion von der Verbindung abhängt. Analoge Fähigkeiten bleiben entscheidend: regelmäßige Übung, Hands-on-Tests und Praxisübungen sichern, dass Technik nicht die einzige Rettung ist.

Redundanz ist ein zentrales Prinzip. Viele Experten empfehlen ein zweifaches System: GPS-Uhr plus Satellitenmessenger, Goggles mit AR-Overlay plus GPS, Smartphone für Offline-Karten oder Medien. Ein Setup aus Garmin fēnix 8 und inReach Mini 2 etwa liefert Mikro-Navigation, Tracking und SOS, selbst wenn ein Gerät ausfällt. Diese Schichtung minimiert Single-Point-Failure-Risiken in kritischen Situationen wie Whiteouts oder lawinengefährdetem Gelände.

Die Vernetzung entwickelt sich weiter. Mesh-Konnektivität und plattformübergreifende Datenfreigabe ermöglichen Partner-Statusmeldungen, Gefahrenmarker auf dem HUD und automatische Synchronisation der Satellitengeräte. Information fließt dezent im Hintergrund, reduziert kognitive Last und lässt den Athleten ungestört agieren.

Kleine Details zählen: Platzierung der Geräte am Hüftgurt, Schulterriemen oder Brustgurt beeinflusst Reichweite und Zugriffsgeschwindigkeit. Routinen wie Handschuhbedienung, Probe- und Schaufelübungen werden geübt, um im Ernstfall keine Zeit zu verlieren. Die Technologie ergänzt, ersetzt aber nicht die analogen Fähigkeiten, die Leben retten.

Miniaturisierung, längere Batterielaufzeit und unsichtbare Funktionalität prägen die Trends 2025/26. Lawinensicherungen geben sofortige, eindeutige Rückmeldungen, Satellitenmessenger arbeiten wochenlang im Intervallmodus. Firmware-Updates ermöglichen kontinuierliche Optimierungen ohne Gerätewechsel. Safety Tech wird zunehmend „unsichtbar“ – sie arbeitet, wenn nötig, verschwindet ansonsten aus der Wahrnehmung und lässt Athleten den Berg genießen.

Die kulturelle Akzeptanz wächst. Verbundene Sicherheitstechnologien sind längst nicht mehr nur für Guides oder Eliteathleten reserviert. Auch Wochenendskifahrer, Splitboarder und alpine Wanderer erwarten verlässliche Systeme, die Standort, Gefahren und Kommunikation unter extremen Bedingungen sichern. 2025/26 dreht sich die Backcountry-Ausrüstung zunehmend um ein vernetztes, redundantes Sicherheitssystem, das Informationen liefert, ohne zu überladen, und Vertrauen schafft, damit Athleten frei und sicher unterwegs sein können.

Garmin in reach mini

Garmin inReach Mini 2 — Satellitenmessaging, SOS und Live-Tracking halten die Verbindung aufrecht, wenn Handys ausfallen, und bilden ein zentrales Sicherheitsfundament.

Integration und Zukunft: Das vernetzte alpine Ökosystem

Die Ausrüstung für 2025/26 ist längst keine lose Sammlung von Geräten mehr; sie hat sich zu einem vernetzten Ökosystem entwickelt, in dem jedes Element eine klar definierte Rolle spielt. Smartes Eyewear liefert auf einen Blick Daten zu Geschwindigkeit, Hangneigung, Partnerpositionen und Warnungen. GPS-Uhren koordinieren Navigation, Aufzeichnung und Gefahrenmeldungen. Satellitenmessenger erweitern Kommunikations- und SOS-Funktionen über das Mobilfunknetz hinaus. Kartenplattformen dienen als gemeinsame Referenz und speisen Daten in Goggles, Uhren und Smartphones ein. Zusammen bilden diese Komponenten ein belastbares Netzwerk, das die kognitive Last reduziert und dem Athleten erlaubt, sich auf Bewegung, Entscheidungen und das Gelände selbst zu konzentrieren.

Integration ist der prägende Trend. Waypoints, die auf einer Smartwatch eingegeben werden, erscheinen automatisch auf gepaarten HUD-Goggles. Live-Partner-Tracking verbreitet sich über Uhren, Brillen und Satellitengeräte, während Gefahrenmeldungen, Lawinenbulletins und Umweltdaten in Echtzeit aktualisiert werden. Das Ökosystem arbeitet diskret, ohne durch blinkende Bildschirme oder aufdringliche Benachrichtigungen Aufmerksamkeit zu erzwingen. Jedes Gerät erfüllt die Aufgaben, für die es am besten geeignet ist: das Handgelenk rechnet, protokolliert und warnt; die Eyewear zeigt; das Satellitengerät kommuniziert; das Smartphone archiviert, überprüft und synchronisiert.

Diese geschichtete Architektur steigert Leistung und Sicherheit gleichermaßen. Athleten bewegen sich schneller, leichter und selbstbewusster, in dem Wissen, dass Navigation, Gefahrenbewusstsein und Kommunikation im Hintergrund zuverlässig funktionieren. Redundanz sorgt dafür, dass bei Ausfall eines Geräts andere die kritische Funktionalität aufrechterhalten. Die Technologie ist so gestaltet, dass sie in den Hintergrund tritt, den Athleten unterstützt und nicht ablenkt. Selbst bei extremen Temperaturen, Whiteouts oder komplexem Gelände ermöglicht das integrierte System Entscheidungen, die auf Erfahrung, Intuition und Beobachtung basieren.

Der Blick nach vorne zeigt die Richtung: tiefere Interoperabilität, intelligentere KI-Funktionen und prädiktive Analysen. Zukünftige Uhren könnten kontextbezogene Warnungen für Windhänge oder Steilwinkel geben. HUD-Overlays könnten sich dynamisch an bevorstehendes Gelände anpassen und Schnee- oder Gefahreninformationen in Echtzeit einblenden. Satellitenkommunikatoren könnten Bewegungs- oder Aufprallsensoren integrieren, während Kartenplattformen Umweltdaten und Mikro-Wetterlagen nahtlos über Geräte hinweg schichten. Ziel ist ein Ökosystem, das unsichtbar erscheint, die situative Wahrnehmung und Sicherheit jedoch kontinuierlich erweitert, sodass sich Athleten auf Flow, Effizienz und Freude konzentrieren können.

Kulturell verändert dieser vernetzte Ansatz die alpine Praxis. Professionelle Guides, Ausbilder und erfahrene Backcountry-Enthusiasten erwarten Zuverlässigkeit, Intuition und Interoperabilität. Auch Wochenendabenteurer übernehmen zunehmend ähnliche Setups, was eine Basissicherheit schafft, die sich über alle Erfahrungsstufen erstreckt. Technologie ist keine Spielerei mehr, sondern Begleiterin, die selbstständig sichere Entscheidungen, Dokumentation und Kommunikation ermöglicht.

Am Ende definiert leise Intelligenz das moderne alpine Ökosystem. Jedes Gerät erfüllt eine präzise Aufgabe, Redundanz und Vorbereitung sichern Zuverlässigkeit, und menschliches Urteilsvermögen bleibt die oberste Instanz. Wenn Uhren, Goggles, Satellitenkommunikatoren und Karten im Einklang arbeiten, entsteht ein Umfeld, in dem Berge effizient und respektvoll erkundet werden können. Für die Saison 2025/26 bedeutet das: Backcountry-Reisen sind nicht mehr durch Isolation oder Unsicherheit eingeschränkt. Das vernetzte alpine Kit erlaubt Athleten, schneller, sicherer und selbstbewusster unterwegs zu sein, Technik und Können verschmelzen zu einem nahtlosen, befähigenden Erlebnis.